Gon Calvin & Hobbes Rudi Elfquest
Für alle Bilder & Comics: ©Heinzelmännchen Verlag/Peter Puck - Stuttgart
Am 1. Juni 2002 wurde Peter Puck aud der Comic-Messe Comic-Salon Erlangen zum Besten deutschsprachigen Comic-Künstler gekürt (Max-und-Moritz-Preis).
Wenn man es eine Leistung nennen will, dass jemand gegen alle
ästhetischen Moden seinen eigenen Stil verfolgt, dann ist Peter Puck ein
Hochleistungssportler. Seit der 1960 geborene Heidenheimer Zeichner vor siebzehn
Jahren seine Serie "Rudi" begründete, hat er nichts anderes getan, als seine
persönliche Sicht auf die Funnies zu perfektionieren - und dabei ein Werk
geschaffen, das wie ein Monolith in der deutschen Comicwelt steht. Denn Puck ist
kein Epigone, so sehr man seinem dynamischen Strich den Einfluss der
Marcinelle-Schule auch ansieht und so sehr seine Erzählweise sich an den
Gepflogenheiten französischsprachiger Comic-Klassiker wie "Achille Talon" oder
"Gaston" orientiert. Doch man müsste darüber hinaus ein ganzes Panoptikum von
Einflüssen benennen, das von Carl Barks bis Robert Crumb reicht, um seinen
Satiren inhaltlich und formal gerecht zu werden, und man hätte damit noch nicht
annähernd deutlich gemacht, was die eigentliche Meisterschaft von Puck ausmacht:
sein Timing, seine Sensibilität für genau die richtige Pose seiner Figuren und
ein Textgespür, das ganz ohne Beispiel ist. Denn Pucks "Rudi" ist nicht weniger
als ein deutsches Sittenbild der letzten zwanzig Jahre. Wer jemals in der
Zukunft lesen und sehen möchte, wie wir gelebt haben, mit all unseren Marotten,
Lastern und Liebenswürdigkeiten, dem steht mit den gerade einmal sechs "Rudi"-Bänden
eine Enzyklopädie des Alltags bereit. Und in Peter Puck gilt es einen Chronisten
zu feiern, der sich mit allem messen kann, was das Genre hierzulande
hervorgebracht hat.