1962 waren nur 6.7 Prozent der Afroamerikaner im Staate Mississippi in den Wählerlisten registriert, die niedrigste Zahl in der USA. Im Herbst 1963 wurde die Freedom Ballot vom SNCC organisiert, einer Scheinwahl für Afroamerikaner im Süden. Die Kampagne war ein staatsweiter Versuch, die Diskriminierung von armen Schwarzen in der Politik zu demonstrieren. Es gab zwei freiwillige Kandidaten, Aaron Henry, ein schwarzer NAACP führer aus Clarksdale, und Edwin King, ein weißer Mann, der in Mississippi wohl für seine aktive Teilnahme in der Bürgerrechtsbewegung bekannt war. Die Freedom Ballot Plattform forderte das Ende der Segregation, faire Arbeitsbedingungen, bessere Schulen und ein garantiertes Wahlrecht.
Studenten aus Stanford und Yale kamen um für 'Freedom Ballot' zu arbeiten, die 40 SNCC Mitglieder. Viele der weißen Studenten aus dem Norden wurden von Weißen aus Mississippi attackiert und verprügelt, nannten sie "outside agitators." Trotz einiger Verhaftungen von Mitarbeitern und Protesten von Weißen, wurde 'Freedom Ballot' ein Erfolg. Fast 80.000 Schwarze kamen zu dieser 'Wahl', viermal so viele wie im Staat registriert sind. Bob Moses sagte, daß 'Freedom Ballot' das gezeigt hatte was der SNCC gehofft hatte, das es zeigen würde - das Schwarze wählen würden, wenn sie die Chance dazu hätten.
Der Sommer der Freiheit (Freedom
Summer) war ein Wählerregistrierungsprojekt 1964 in Mississippi, ein Teil
größerer Anstrengungen, durch welche Bürgerrechtsbewegungen NAACP, CORE und SNCC die Anzahl der schwarzen Wähler
in den Südstaaten steigern wollte. Das Projekt in Mississippi wurde
vom lokalen Council of Federated Organizations (COFO) unter der Führung von
Robert Moses durchgeführt,
einer Vereinigung von Bürgerrechtsgruppen, bei der SNCC die aktivste
war. Außerdem wurde die Mississippi Freedom Party (MFDP) unter der Führung von
Fannie Lou Hamer gegründet, die mit 68 Delegierten beim Democratic Party Convent
antreten wollte, um die nur aus Weißen bestehenden Repräsentanten der
Demokratischen Partei aus Mississippi herauszufordern.
Das Mississippi Projekt etablierte dreißig 'Freedom Schools' um die lokalen Organisationen zu fördern und in den Methoden des gewaltlosen Widerstandes zu unterrichten. Auch über 100 weiße Studenten halfen COFO im November 1963 bei der Wählerregistrierung und und einige hundert mehr waren am Freedom Summer 1964 beteiligt, einem Registrieungsprojekt von weitaus größeren Ausmaßen. Am 15.Juni 1964 kamen die ersten 300 an.
Am 21. Juni fuhren zwei weißen Studenten aus New York, Michael Schwerner
und Andrew Goodman, und der
einheimische Afro-Amerikaner James Chaney nach Philadelphia, MS, um eine
abgebrannte Kirche zu besichtigen. Sie wurden wegen einer
Geschwindigkeitsübertretung verhaftet und verschwanden spurlos, nachdem sie spät
abends entlassen worden waren. Trotz das ihre brutal misshandelten Leichen
erst nach sechs Wochen gefunden wurden, war gleich klar, daß sie
ermordet worden waren. Dies führte zu einem Meinungsumschwung zu Gunsten
der Bürgerrechtler und ebnete den Weg zu einer lange andauernden Debatte
im U.S. Kongress, die im Folgejahr zum Voting Rights Act führten. In Mississippi brachten die Morde das
Projekt gründlich
durcheinander. Umgeben von Hindernissen und Gewalt klagten die Helfer über
den mangelnden staatlichen Schutz und die zögerliche Nachforschung.
Mißtrauen wuchs zwischen den weißen und schwarzen Helfern, wäre
die öffentliche Empörung ebenso hoch gewesen, wenn alle drei
Opfer schwarz gewesen wären?
Dieser
Vorfall war aber nicht die einzige Gewalt, die den Beteiligten entgegenschlug.
30 Häuser und 37 Kirchen wurden Opfer von Brandanschlägen, und 1000
Freiwillige verhaftet und über 80 von Mobs oder rassistischen Polizisten brutal
mißhandelt. Diese Einschüchterungsversuche konnten aber da Projekt nicht
vollkommen stoppen und 3.000 Helfer wurden in den Schulen trainiert wurden.
Das Mississippi Projekt schaffte es aber nur zwölfhundert Afro-Amerikaner registrieren zu lassen. Ein weiterer Rückschlag kam im August, als der Democratic National Convention den sich weigerte, den Delegierten der MFDP ein Wahlrecht zuzugestehen. Liberalen Parteimitglieder und Bürgerrechtsführer wie King hatten einen Kompromiss befürwortet, welcher der MFDP zwei Stimmen gegeben hätte.
Die Ereignisse des Freedom Summer vertieften die Gräben zwischen denen in der Bürgerrechtsbewegung, welche noch immer an die Integration und Gewaltlosigkeit glaubten und denen, vor allem den jungen Afroamerikanern, welche nun ihre Zweifel hatten, daß die Gleichstellung der Rassen durch friedliche Mittel errungen werden konnten. Die Bürgerrechtsbewegung führte ihre Aktivitäten fort, doch nach 1964 verloren sie die hoffnungsvolle Solidarität, welche ihre frühen Jahre geprägt hatte. Aber der Freedom Summer erweckte bei den Schwarz-Amerikanern ein neues Bewußtsein und neue Hoffnungen in politische Aktionen. Fannie Lou Hamer sagte später: "Before the 1964 project there were people that wanted change, but they hadn't dared to come out. After 1964 people began moving. To me it's one of the greatest things that ever happened in Mississippi."